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08.05.2022 Pressemitteilung

Bu­ber­le­moos-Zer­stö­rung: Bür­ger­meis­te­rin hat "kei­ne Ein­wän­de"

Buberlemoos mit Lilien im Juni 2021

Das Buberlemoos in Pörtschach könnte schon bald zerstört sein. Am 11.5. fällt dazu die erste Entscheidung in der BH-Klagenfurt Land. Denn dann findet die letztes Jahr unter Medienrummel hastig abberaumte Verhandlung statt. Das Land muss dazu die Entfernung des Feuchtgebiets genehmigen, die Gemeinde die Grundstücke in Bauland umwidmen. “Wenn das geschützte Feuchtgebiet weggebaggert ist, tut man sich bei der Umwidmung in der Gemeinde sicher leicht. Ich fordere die ÖVP auf, hier Verantwortung für die Natur und die Zukunft unserer Enkelkinder zu übernehmen,” sagt Gabriele Hadl, Gemeinderätin der Grünen. Die ÖVP regiert in Pörtschach mit absoluter Mehrheit und stellt auch die Bürgermeisterin.

Zustimmung der Bürgermeisterin schon lang gegeben.

Macht die Gemeinde am 11.5. keinen Einwand, verliert sie ihre Parteistellung. Doch die Bürgermeisterin hat das Projekt schon vor Jahren schriftlich abgesegnet, wie Gabriele Hadl herausgefunden hat. In der Öffentlichkeit hatte sie bisher stets betont, vom Projekt erst 2021 “durch die Medien” Kenntnis bekommen zu haben.
“Die Gemeinderatsmitglieder der ÖVP (und einige der SPÖ) haben unsere zahlreichen Anträge auf Information und Schutz des Buberlemooses ‘vergessen’ oder niedergestimmt. Doch sie beteuerten immer, das Buberlemoos schützen zu wollen. Ich frage mich, ob diese Gemeinderatsmitglieder alle eingeweiht waren. Oder wurden sie selber an der Nase herumgeführt?” so Gabriele Hadl, die auch Mitglied der Initiative “Rettet das Buberlemoos” ist.

Naturschutzbeirat in Verantwortung.

Hadl hofft, dass die Bürgermeisterin sich noch vor der Verhandlung auf ihre Verantwortung für die Zukunft dieses Naturschatzes besinnt. „Ich gönne jedem Unternehmer seinen hart erarbeiteten finanziellen Erfolg. Es ist allerdings die Aufgabe der Gemeinde zum Wohle aller zu entscheiden. So steht das auch im Gesetz“, so Hadl. Sie sieht auch den Naturschutzbeirat mit Vorsitzender LRin Sara Schaar (SPÖ) in der Pflicht, genau hinzuschauen und gegebenenfalls einen Einwand zu machen.

Geschütztes Feuchtgebiet soll Luxuslagune weichen.

Das Buberlemoos ist ein bekanntes Feuchtgebiet in Pörtschach. Seit Jahrhunderten ist es in seiner jetzigen Form kartiert. Auch in Tourismusbroschüren wird der Blick von Bahn, Radweg und Seeuferstrasse angepriesen. Das Feuchtgebiet im Zentralteil ist laut Kärntner Naturschutzgesetz streng geschützt. Auch bevölkern das Areal zahlreiche (z.T. auch nach FFH Richtlinie der EU) geschützte Tiere und Pflanzen, darunter die Sumpfschwertlilie. Daran sind offenbar auch bisherige Versuche, die Liegenschaft zu “vergolden” gescheitert, zuletzt in einem Umwidmungsverfahren der Gemeinde, das acht Jahre dauerte. Das Feuchtgebiet soll nun weggebaggert werden. Durch den vorgelagerten Schilfgürtel soll eine 16m Schneise geschnitten werden. Die Baggergrube wird dann mit dem See verbunden. Dadurch wird ein neuer, privater Seeteil geschaffen, an dem Badeplätze, Bootsliegeplätze und 17 Luxusimmobilien errichtet werden sollen.

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