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23.05.2022 Pressemitteilung

Massa­ker an ge­schütz­ten Pflan­zen

Buberlemoos nach dem Mähen im Mai 2022. Nur mehr ein Stängel einer Sumpflilie steht.

Naturjuwel während “Lagunen-Verfahren” beschädigt

Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren für das umstrittene Lagunenprojekt im  Buberlemoos in Pörtschach. Doch mitten in der Entscheidungsfindung ließen die Besitzer im Feuchtgebiet mit Kleintraktor und Motorsense mähen. Im Feuchtgebiet ist jeder noch so kleine Eingriff  laut Naturschutzgesetz verboten.

„Geschützte Pflanzen ratzeputz weg“

„Die Sumpflilien haben gerade geblüht und das Schilf war nach den Zerstörungen des letzten Jahres endlich etwas nachgewachsen. Jeden Abend gab es ein Froschkonzert. Es war paradiesisch. Jetzt ist alles ratzeputz weggemäht, einzelne eigentlich streng geschützte Pflanzen sogar mit der Wurzel ausgerissen,” berichtet Gabriele Hadl, Gemeinderätin der Grünen in Pörtschach erschüttert. Hadl setzt sich mit einer Bürgerinitiative für den Erhalt des Feuchtgebiets ein. „Die gerade aufgeblühte Wiese ist nun ein Bild der Zerstörung”, ist Hadl schockiert.

Bisherige Anzeigen wirkungslos

Die Berg- und Naturwacht stellte im Rahmen einer Streife am 22.5. schwere Verstöße gegen das Naturschutzgesetz auf einer Fläche von circa 3200m² fest und zeigte diese bei der BH an. Es ist dies die 5. Anzeige innerhalb eines Jahres. „Was passiert mit den Anzeigen? Wann gibt es Konsequenzen? Es kann ja nicht sein, dass hier zum wiederholten Male die Natur zerstört wird und einfach nichts geschieht“, sagt Hadl.
Satellitenbilder aus der offiziellen Datenbank des Landes (KAGIS) belegen, dass die Besitzer die geschützten Biotope seit Jahrzehnten aggressiv bearbeiten lassen. Sogar ein Moorbruchwald wurde vor Jahren geschlägert.
Die Anzeigen seien auch für das Lagunenverfahren wichtig, so Hadl: “Es zeigt, dass die Besitzer einfachste Naturschutzvorgaben nicht einhalten. Wird die Behörde ihnen aufwendige Ersatzmassnahmen für ihr Mega-Projekt zutrauen? Es wäre schwierig zu argumentieren.”

Porträt von Gabriele Hadl vor grünem Hintergrund
Gabriele Hadl

Gemeinderätin

[email protected]
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