Alplog Nord: Projekt muss auf Eis gelegt werden.
Auf dem Tisch liegende Fakten reichen nicht für Entscheidung.
„Man kann bei solchen Summen und solchen Einschnitten in die Natur nicht einfach ins Blaue hinein mit einem Bau beginnen“, kritisiert Karin Herkner, Gemeinderätin der Grünen in Villach. Nachdem die Stadt Villach und das Land Kärnten 4,8 Millionen Euro in die Erschließungstraße des geplanten Logistikcenters stecken, obwohl weitere Prüfungen immer noch ausständig sind, fordern die Grünen einen Stopp aller Tätigkeiten, bis vollständige Informationen vorliegen.
„Eine Naturverträglichkeitsprüfung, geotechnische und bodenkundliche Untersuchungen, oder verkehrsrelevante Erhebungen liegen nicht vor. Es entbehrt jeglicher Vernunft hier Entscheidungen zu treffen und mit Kosten verbundene Planungen vorzunehmen, solange Untersuchungen noch fehlen“, sagt Herkner.
Bodenschutz wird zu wenig berücksichtigt.
Völlig ungeklärt sei auch, inwieweit die Transporte tatsächlich von der Straße auf die Schiene verlegt werden. Schon betriebsintern sei mit einem wachsenden Verkehrsaufkommen auf der Straße zu rechnen, da Alplog Nord nicht über die Schiene, sondern nur über die Straße mit dem viel größeren Südteil in Fürnitz (Alplog Süd) verbunden ist. Das ist aus allem zu schließen, was derzeit über das Projekt bekannt ist.
Das Projekt zeige zudem wenig Aspekte des Bodenschutzes und der interkommunalen Zusammenarbeit. „Es ist nicht zu verstehen, dass an ein Natura2000-Schutzgebiet herangerückt, eine klar ersichtliche Landschaftsgrenze überschritten wird und mittel- bis hochwertige Ackerböden verbaut werden, wenn es in Fürnitz noch freie Flächen mitten im Betriebsgelände gibt. Deshalb sind die Flächen nördlich der Gail und Autobahn nicht anzutasten. Sie sollen der Natur bzw. als landwirtschaftliche Flächen erhalten bleiben“, schließt sich Gerlinde Krawanja-Ortner von den Grünen Finkenstein der Kritik an.