Gebiet um Sattnitz nicht nur für den Kanal planen.
„Nur ein Umdenken bringt uns weiter. Wir müssen die Jahrhundertchance nutzen.“
„Wenn das Gebiet um die Sattnitz wie vorgestellt geplant wird, vergeben wir eine große Chance. Nach alten Mustern hier sozusagen alles für den Kanal zu planen und den Abfluss zu optimieren, halte ich für falsch. Nur ein Umdenken bringt uns weiter. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel“, sagt Elias Molitschnig, Sprecher der Grünen für Stadtentwicklung und Gemeinderat in Klagenfurt. Man stelle hier technische Notwendigkeiten über lebensräumliche: „Das Grundproblem liegt in der Zuständigkeit der Abteilungen. Nachdem alles, was mit Wasser zu tun hat, von der Abteilung Entsorgung erledigt wird, ist die Art der Herangehensweise verständlich. Ich schlage deshalb vor, hier einen Referatswechsel zu veranlassen: Das Thema Wasser sollte zur Abteilung Umwelt wandern und daraus eine Abteilung „Umwelt und Stadtentwicklung“ machen“, so Molitschnig.
Klimawandelanpassung schaut anders aus.
Der natürlichste Umgang mit der Sattnitz wäre, dem Fluss seine Auen und Lauflänge zurückzugeben. „Durch mehr Lauflänge verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit. Das wird auch durch Bäume entlang der Ufer gewährleistet, die sozusagen als Bremse funktionieren, wenn der Fluss über die Ufer tritt. Es gibt auch die Möglichkeit Flutpolder zu bauen, die als Rückhalteraum dienen. Am naturnahsten sind dann einfach eingedeichte Grünflächen“, erklärt Molitschnig.
Wichtig sei aber in jedem Fall dieses wertvolle Natur- und Naherholungsgebiet zu verbessern, dem Fluss wieder mehr Raum zu geben, den Naherholungsraum langfristig zu sichern und von weiterer Verbauung freizuhalten. „Es kann mit der Zubetoniererei nicht so weitergehen wie bisher. Es liegt jetzt an der Stadt, diese Jahrhundertchance im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder zu nutzen. Dabei sollten wir uns an internationalen Vorzeigeprojekten orientieren“, so Molitschnig.